Wie gelingt Gedanken-Detox? - eine einfache Technik

 Persönlichkeitsentwicklung  von Arina Scigajllo

Letztes Wochenende war ich bei einem Seminar und habe dort ein wunderbares hawaiianisches Vergebungsritual „Hoʻoponopono“ kennengelernt. Ich schreibe darüber, weil es mich tief berührt hat und die Technik sehr einfach und kraftvoll ist.

Hoʻoponopono wird im Hawaiian Dictionary als eine geistige Reinigung definiert, als Familienkonferenz, in der zwischenmenschliche Beziehungen durch Liebe, Gebet, Aussprache, Schuldbekenntnis, Reue und gegenseitige Vergebung wiederhergestellt werden.

Der Begriff lässt sich wörtlich mit „richtig richitg machen“ übersetzten und man meint damit „die Dinge wieder richtigstellen“.

Self –I–Dentity-Ho’oponopono von Dr. Len

Bekannt wurde Ho’oponopono unter anderem durch Dr. Hew Len. Er ist von Beruf Arzt, Psychologe und Therapeut.
Dr. Len arbeitete auf einer Station mit 30 psychisch kranken Gefangenen, die so schwierig waren, dass ein ständiger Personalmangel herrschte. Er ließ sich alle Krankenakten geben, um lass sie mehrmals täglich durch. Immer dann, wenn er in Resonanz mit negativen Gefühlen wie Wut, Hass, Unverständnis, etc. ging, stellte er sich folgende Frage:

„Was ist in mir, dass ich mit diesen Gefühlen in Berührung komme und sie mir in meinem Leben begegnen?“

Er nahm die Informationen über jeden einzelnen Patienten auf diese Weise auf und sah alle negativen Erscheinungen, die er nur aus diesen Krankenakten entnahm, als einen Teil von sich.

Mehrmals täglich sprach er dann innerlich die folgenden vier Sätze:

  • Vergib mir
  • Verzeih mir
  • Danke
  • Ich liebe dich

Auf diese Weise reinigte er alles Negative in seinem Herzen und in seinem Bewusstsein.

Nach 18 Monaten verbesserte sich die gesamte Situation auf der Station. Nach 4 Jahren wurden 28 der 30 Insassen geheilt entlassen, obwohl Dr. Len nie persönliche Gespräche mit ihnen geführt hatte.

Dr. Lens Philosophie

In seinem Buch schrieb er, dass das Hauptziel von hoʻoponopono darin bestehe,

den Menschen durch die Nonstop-Reinigung „in den Nullzustand zu bringen, wo er grenzenlose Möglichkeiten habe, keine Erinnerungen, keine Identität“ hat. Diesen Null-Zustand bezeichnete er als „Selbst-Identität“, es ist unser ursprünglicher Zustand der reinen bedingungslosen Liebe, die wir sind. Es ist eine Erinnerung an unsere kreativen Kräfte, eine sanfte Rückkehr zu unserem reinen inneren Wesen.

Seine Grundidee ist, eine 100%ige Verantwortung zu übernehmen. Er schreibt,

wenn man Verantwortung für das eigene Leben übernimmt, unterliege alles, was man sieht, hört, fühlt oder auf irgendeine Weise erfährt, der Selbstverantwortung, da es durch die Wahrnehmung zum eigenen Leben gehöre.

Probleme bestünden nicht in der außerhalb liegenden Realität, sondern innerhalb. Um die Realität zu verändern, müsse der Mensch sich selbst ändern. Vollständige Verantwortung beinhalte, alles Äußere als Projektion aus dem Inneren des Menschen zu betrachten.

Wenn wir also aus dem Gleichgewicht geraten durch Ärger, Wut oder Schmerz, wenden wir unseren Blick zurück nach Innen, weg von der Person oder dem Objekt im Außen, welches unser Problem verursacht hat.

Wir reinigen nicht für andere, sondern für uns selbst, um die Erinnerung, die wir durch andere Person durchleben, in uns freizusetzten. Bei dem Prozess geht es also um Freiheit, totale Freiheit von der Vergangenheit, der Erinnerungen und automatisch ablaufenden Reaktionen. Während wir uns reinigen, beeinflussen wir alles um uns herum. Was auch immer in uns gelöscht wird, wird in allen gelöscht. Es ist ein erstaunlicher Prozess der Selbstermächtigung, das Gegenteil von Opfer-Mentalität.

Seine Erfahrung zeigt, dass wenn unsere Gedanken und Absichten liebevoll, mitfühlend und friedvoll sind, werden auch die Beziehungen zu uns selbst und um uns herum harmonisch.
ALLES, was wir wahrnehmen, in der Partnerschaft, Familie, Gesundheit und Beruf, kann von uns in uns geheilt werden.

Self –I–Dentity-Ho’oponopono im Alltag

Hinter mir liegt eine Woche der kontinuierlichen Übung. Bei jedem disharmonischen, bewertenden Gedanken wende ich die Technik der 4-Fragen an und harmonisiere dadurch mein Bewusstseinsfeld.

Es ist vielleicht ungewöhnlich am Anfang, um Verzeihung zu bitten, wenn man das Gefühl hat, keinen Anteil an dem Problem zu haben. Aber genau an dem Punkt beginnt der Weg sich zu spalten: übernehme ich Verantwortung, wie Dr. Lan es empfiehlt, kann ich handeln und jede Situation verändern, suche ich die Schuld bei Anderen, nehme ich die Opfer-Haltung an und bin machtlos.

Falls Sie also Probleme in Ihrer Familie oder auf dem Arbeitsplatz haben, sprechen Sie die vier Sätze immer und immer wieder, bis Sie in Ihrem Herzen fühlen, was Sie sagen.

Beobachten Sie dann, ob Ihre Gefühle und Ihre Beziehungen harmonischer werden.
Es ist ein Versuch wert!

Bitte vergib mir. Es tut mir leid. Danke. Ich liebe dich.

Arina Scigajllo

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